Genuss ist einfach – doch eine Cannabis-Sorte professionell zu bewerten, erfordert Wissen und Methode. Dabei gibt es klare Richtlinien, die helfen, objektiv und nachvollziehbar zu urteilen.
Was macht einen Cannabis-Kenner aus? Ist es das bloße Erkennen von "Top-Shelf"-Qualität gegenüber mittelklassigen Sorten? Und was genau unterscheidet eine erstklassige Sorte von einer durchschnittlichen?
Nach jahrelanger Erfahrung im Testen und Bewerten von Cannabis für Wettbewerbe und Reviews habe ich erkannt, dass sowohl Konsumenten als auch Fachleute von einem systematischen Ansatz profitieren können. Geschmack bleibt subjektiv, doch mit den richtigen Methoden lässt sich die Qualität eines Produkts fair einschätzen.
Eine Rezension dient in erster Linie dazu, die sensorische Erfahrung einer bestimmten Sorte möglichst anschaulich zu beschreiben. Neben wichtigen Fakten wie Sorte, THC- und CBD-Gehalt oder Konsistenz sollte sie den Leser mit auf eine sensorische Reise nehmen. Begriffe wie "stark" oder "aromatisch" reichen nicht aus – detaillierte Beschreibungen sind entscheidend.
Beim Bewerten von Cannabis geht es über die bloße Beschreibung hinaus. Hier wird jede Eigenschaft einer Probe in einem formalen Bewertungssystem eingeordnet. Neben den grundlegenden Merkmalen wie Aussehen, Aroma, Geschmack und Wirkung können weitere Kriterien wie Glattheit des Rauchs oder Phenotyp-Besonderheiten einfließen.
Um eine Sorte strukturiert zu bewerten, sollte ein Punktesystem verwendet werden. Ein einfaches Modell besteht aus vier Kategorien mit jeweils maximal 5 Punkten:
Aussehen (Farbe, Trichome, Struktur)
Aroma (Intensität, Klarheit der Terpene)
Geschmack (Konsistenz mit dem Aroma, Intensität)
Wirkung (Körperliche und geistige Effekte)
Maximal sind also 20 Punkte erreichbar – eine perfekte Bewertung ist jedoch selten.
Sobald der Behälter geöffnet wird, setzt sich das Aroma frei. Eine hochwertige Sorte verströmt klare, intensive Terpene. Doch auch hier gilt: Selbst wenn ein Geruch nicht persönlich gefällt, bleibt die Frage nach der Stärke und Klarheit der Duftnoten.
Beispiel: Eine Sorte mit einem prägnanten Zitronen- und Kiefern-Duft sollte nicht nur als "stark riechend" beschrieben werden, sondern mit einer detailreichen Beschreibung, etwa: "Ein intensives Zusammenspiel von Zitrone, frischen Kiefernnadeln und einer dezenten erdigen Note."
Geschmack und Geruch sind eng miteinander verknüpft, doch durch das Erhitzen können sich Terpene verändern. Eine Sorte, die einen herausragenden Duft hat, kann im Geschmack schwächer sein oder andere Nuancen entfalten.
Ein guter Test ist der "Dry Pull" – das Ziehen am Joint oder Vaporizer, bevor die Blüte erhitzt wird. Dies gibt einen ersten Eindruck der dominanten Terpene. Erst danach wird die Sorte geraucht oder verdampft, um den Geschmack in seiner vollen Entfaltung zu beurteilen.
Hochwertige Cannabis-Blüten haben eine dichte Struktur, eine ausgeprägte Trichom-Schicht und eine lebendige Farbgebung. Doch nicht jede gute Blüte sieht gleich aus – manche genetischen Varianten haben von Natur aus lockere Strukturen oder dunklere Farbtöne. Entscheidend ist, dass die Blüte gesund aussieht und gut getrocknet und fermentiert wurde.
Beispiel: "Leuchtend grüne Blüte mit orangen Haaren und dichten, glitzernden Trichomen. Die Konsistenz ist leicht klebrig, was auf eine hohe Harzproduktion hindeutet."
Die Wirkung von Cannabis ist individuell – sie hängt von der Biochemie des Konsumenten, Set und Setting sowie der spezifischen Cannabinoid- und Terpen-Kombination ab. Eine fundierte Bewertung beschreibt nicht nur, ob die Wirkung "stark" oder "mild" ist, sondern wie sie sich entfaltet.
Beispiel: "Ein energetisierendes High, das zunächst die Kreativität anregt, bevor es in eine tiefe körperliche Entspannung übergeht. Keine Anzeichen von starker Sedierung, ideal für den Tag."
Am Ende sollte eine numerische Gesamtbewertung entstehen, die eine objektive Einschätzung der Sorte ermöglicht. Ein Beispiel:
Aussehen: 4/5
Aroma: 4,5/5
Geschmack: 3/5
Wirkung: 4/5
Gesamtbewertung: 15,5 von 20 Punkten (77,5%) – eine gute, aber nicht perfekte Sorte.
Vergleich mit anderen Meinungen: Feedback von anderen Testern einholen, um die subjektive Wahrnehmung zu überprüfen.
Wiederholungstests: Eine Sorte zu verschiedenen Tageszeiten und in unterschiedlichen Situationen probieren.
Minimaldosierung beachten: Weniger konsumieren, um die Effekte klarer zu analysieren.
Eine durchdachte Bewertung hilft nicht nur Konsumenten bei der Wahl der richtigen Sorte, sondern auch Züchtern und Produzenten, ihre Produkte gezielt zu verbessern. Mit diesem Leitfaden kann jeder zum Cannabis-Experten werden!
Sensi Seeds Ed Rosenthal Super Bud - 155,00€
Sensi Seeds Early Pearl - 61,00€
Tropicanna Cookies Purple Early Version - 39,00€
GG#4 x Zkittlez Regulär - 39,00€
© 2024 - 2025 Cannadusa. Powered by Medusa Engineering GmbH
• Impressum • AGB • Datenschutz • Compliance