Wie man alte Cannabis Samen keimen lässt

Wie man alte Cannabis Samen keimen lässt

Kenneth Morrow verfügt über eine beeindruckende Sammlung alter Cannabis-Genetiken. Doch stellt sich die Frage: Gibt es eine optimale Methode, um Jahrzehnte alte Samen erfolgreich zum Keimen zu bringen?

Die Herausforderung alter Cannabis-Samen

In meiner mehr als 40-jährigen Karriere in der Cannabisbranche habe ich über 200 verschiedene Sorten gezüchtet und Samen produziert. Meine Sammlung ist im Laufe der Jahre gewachsen und geschrumpft – einige Samen gingen bei einer Razzia verloren, als ich wegen Cannabis-Anbau verhaftet wurde. Glücklicherweise konnte ich viele bewahren oder neu erschaffen.

Heute besitze ich mehr als 100 unfreigegebene Sorten in Samenform. Doch wie ein Freund mich kürzlich daran erinnerte: Ich werde älter, und das gilt auch für meine Samen. Die meisten meiner Samen sind zwischen 15 und 20 Jahre alt. Meine Sammlung enthält sowohl klassische Sorten, die Trichome Technologies in den frühen 1990ern gezüchtet hat (wie Purple Kush), als auch zahlreiche Hybride, experimentelle Kreuzungen und einige Landrassen.

Das Problem ist, dass viele dieser alten Genetiken verloren gehen könnten, wenn ich sie nicht rechtzeitig vermehre. Meine Samen wurden nie in einem Gefrierschrank oder mit Trocknungsmitteln gelagert, sondern lediglich in luftdicht verschlossenen Behältern an einem kühlen, trockenen Ort. Dennoch kenne ich einige Züchter, die Samen mit ähnlicher Lagerung nach 30 Jahren erfolgreich zum Keimen gebracht haben. Es gibt jedoch keine Garantie.

Die Grundlagen der Keimung alter Cannabis-Samen

Dank moderner Forschung und traditioneller Methoden gibt es inzwischen einige optimierte Techniken, um die Keimrate alter Samen zu erhöhen. Ich habe mit Experten aus der Gewebekultur, erfahrenen Züchtern und Botanikern gesprochen, um die besten Methoden herauszufinden.

Einigkeit herrschte darüber, dass eine nicht lebensfähige Saat nicht zum Keimen gebracht werden kann. Ein einfacher Test zur Überprüfung der Keimfähigkeit besteht darin, die Samen in ein Glas mit destilliertem, pH-neutralem Wasser zu legen. Samen, die absinken, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit zu keimen. Schwimmende Samen sollten weitere 24 Stunden beobachtet werden – wenn sie nicht absinken, sind sie vermutlich nicht lebensfähig.

Einige Experten empfahlen die Keimung in Reagenzgläsern mit Agar, einem natürlichen Gel, das in der Gewebekultur genutzt wird. Damit kann die Nährstoff- und pH-Basis genau gesteuert und die Keimung unter sterilen Bedingungen optimiert werden.

Eine weitere Methode ist die sogenannte Embryo-Rescue-Technik: Dabei wird die Samenschale entfernt, wenn der Embryo zu schwach ist, um sie selbst zu durchbrechen. Eine verhärtete Samenschale kann die Keimung behindern, weshalb das vorsichtige Entfernen die Chancen auf eine erfolgreiche Keimung erhöhen kann.

Methoden zur Verbesserung der Keimchancen

Einige Experten empfehlen Keimhilfen, also spezielle Lösungen, die die Keimung unterstützen können:

  • Germinator-Lösung von Cannomic Laboratories, ein Keimflüssigkeitszusatz

  • Grow Genius Mono-Silicium-Säure (40 %), die das gesunde Wachstum fördern soll

  • Gibberellinsäure (GA3), ein natürliches Pflanzenhormon, das die Keimung um bis zu 27 % verbessern kann

Die optimale Konzentration von GA3 für Hanfsamen liegt zwischen 400 mg/l und 600 mg/l. Allerdings kann ein übermäßiges Wachstum dazu führen, dass die Keimlinge zu stark gestreckt werden und absterben. Daher ist eine kontrollierte Anwendung wichtig.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Keimung alter Cannabis-Samen

  1. Vorbehandlung: Die Samen für zwei Minuten in eine Lösung aus pH-neutralem, destilliertem Wasser und Wasserstoffperoxid (10:1) legen und danach auf einem Papiertuch trocknen lassen.

  2. Einweichen: Die Samen für bis zu 48 Stunden in pH-neutralem, destilliertem Wasser einlegen.

  3. Keimung im Feuchtpapier: Bereits gekeimte Samen in ein feuchtes Papiertuch falten, in einen verschlossenen Behälter legen und bei konstanter Temperatur aufbewahren.

  4. Hülle entfernen: Falls nach 48 Stunden keine Keimung erfolgt, vorsichtig die Samenschale entfernen und die Samen erneut einweichen.

  5. Nicht lebensfähige Samen aussortieren: Nach weiteren 48 Stunden sollten nicht gekeimte Samen als unbrauchbar betrachtet werden.

  6. Umpflanzen: Gekeimte Samen in Anzuchtmedien wie Torfwürfel, Kokosfaser oder Steinwolle setzen.

  7. Pflanzenentwicklung beobachten: Sobald Wurzeln sichtbar sind, die Jungpflanzen in größere Behälter umsetzen.

Sobald die Pflanzen Geschlechtsmerkmale zeigen, kann entschieden werden, ob sie für die weitere Zucht geeignet sind oder selektiert werden müssen.

Fazit: Keimung alter Cannabis-Samen als Herausforderung und Chance

Die Keimung alter Cannabis-Samen ist eine spannende Herausforderung, die sowohl Erfahrung als auch Geduld erfordert. Mit den richtigen Methoden lässt sich die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs deutlich erhöhen.

Für Züchter, die historische Genetiken bewahren wollen, ist es ein lohnendes Unterfangen, das mit einer einzigartigen Belohnung einhergeht: der Wiederentdeckung alter Sorten, die sonst für immer verloren wären.

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