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Eine aktuelle klinische Studie hat untersucht, ob Cannabidiol (CBD) helfen kann, die Angstzustände von Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs zu lindern. Die Ergebnisse zeigen interessante, wenn auch nicht abschließende Erkenntnisse über die Wirkung von CBD auf krebsbedingte Angstzustände. Dies könnte eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Medikamenten darstellen, die oft erhebliche Nebenwirkungen haben.
Angststörungen sind bei Krebspatient:innen weit verbreitet und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Insbesondere die sogenannte "Scanxiety", also die Angst vor bildgebenden Untersuchungen zur Tumorbewertung, ist eine bekannte psychische Belastung. Viele Patientinnen erleben in den Tagen und Stunden vor der Untersuchung erhebliche Nervosität, Schlafstörungen und Panikattacken.
Bisher werden in der Onkologie vor allem Benzodiazepine zur Behandlung von Angstzuständen eingesetzt. Diese Medikamente haben jedoch eine Reihe von Nachteilen, darunter Abhängigkeitspotenzial, kognitive Beeinträchtigungen, Sedierung und das Risiko von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Daher besteht ein dringender Bedarf an alternativen, besser verträglichen Behandlungsoptionen. CBD hat in früheren Studien außerhalb der Onkologie anxiolytische Effekte gezeigt und könnte eine vielversprechende Alternative sein.
Die randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie wurde am renommierten Dana-Farber Cancer Institute durchgeführt. Ziel der Studie war es, die Wirkung einer Einzeldosis von 400 mg CBD auf die Angstzustände von Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs zu untersuchen. Insgesamt nahmen 50 Frauen an der Studie teil, die in zwei gleich große Gruppen aufgeteilt wurden:
Eine Gruppe erhielt eine einmalige Dosis von 400 mg CBD.
Die andere Gruppe erhielt ein geschmacklich identisches Placebo.
Die Patientinnen nahmen die jeweilige Substanz 48 Stunden vor einer anstehenden Tumorbewertung per bildgebender Diagnostik (z. B. CT oder PET-Scan) ein. Zur Messung der Angst wurde die "Visual Analog Mood Scale" (VAMS) verwendet, ein bewährtes Instrument zur Erfassung von Stimmungsschwankungen. Die Skala erfasst verschiedene emotionale Zustände, darunter Angst, Traurigkeit, Verwirrung und Anspannung. Die Teilnehmerinnen bewerteten ihre Angst unmittelbar vor der Einnahme sowie zwei bis vier Stunden danach.
Die Hauptfrage der Studie lautete, ob sich die Veränderung der Angstwerte zwischen den Gruppen signifikant unterscheidet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Veränderung der Angstwerte in der CBD-Gruppe zwar größer war, jedoch statistisch nicht signifikant:
CBD-Gruppe: Nach der Einnahme sank der VAMS-Wert von durchschnittlich 70,6 auf 51,5.
Placebo-Gruppe: Nach der Einnahme sank der VAMS-Wert von 73,0 auf 58,0.
Fazit: Die Reduktion der Angst war in der CBD-Gruppe etwas ausgeprägter, aber die Differenz war nicht groß genug, um als statistisch signifikant zu gelten.
Trotzdem konnte gezeigt werden, dass die Angstwerte in der CBD-Gruppe zwei bis vier Stunden nach der Einnahme signifikant niedriger waren als in der Placebo-Gruppe. Dies deutet darauf hin, dass CBD potenziell angstlindernde Effekte hat, die weiter erforscht werden sollten.
Ein wichtiger Aspekt der Studie war die Untersuchung der Sicherheit von CBD. Ein Vorteil gegenüber konventionellen Angstmedikamenten ist die potenziell bessere Verträglichkeit. Die Forscher beobachteten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen der Substanz:
Keine Grade-3- oder Grade-4-Nebenwirkungen wurden berichtet.
Zwei Patientinnen in der CBD-Gruppe berichteten von leichten bis mäßigen Nebenwirkungen:
Eine Patientin erlebte leichte Übelkeit.
Eine andere Patientin berichtete von moderaten Schmerzen.
Diese Ergebnisse bestätigen frühere Studien, die darauf hindeuten, dass CBD in therapeutischen Dosen gut verträglich ist. Langfristige Effekte müssen jedoch weiter erforscht werden, insbesondere in der Onkologie.
Obwohl die Studie ihr primäres Ziel, eine signifikante Reduktion der Angst im Vergleich zum Placebo zu zeigen, nicht erreicht hat, liefern die Ergebnisse wichtige Hinweise auf das Potenzial von CBD zur Behandlung krebsbedingter Angststörungen. Die signifikant niedrigeren Angstwerte nach der Einnahme von CBD rechtfertigen weitere Forschung mit größeren Stichproben und längeren Beobachtungszeiträumen.
Für Patientinnen, die nach Alternativen zu Benzodiazepinen suchen, könnte CBD eine interessante Option sein. Zukünftige Studien sollten sich darauf konzentrieren, die langfristige Wirkung von CBD auf Angstzustände, die optimale Dosierung sowie die mögliche Kombination mit anderen Therapien zu untersuchen. Da CBD zudem kaum Nebenwirkungen aufweist, könnte es eine sinnvolle ergänzende Behandlungsoption für Krebspatientinnen sein.
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