Die Decarboxylierung ist ein essenzieller Prozess, um die volle Wirkung von Cannabis zu entfalten. Während rohes Cannabis kaum psychoaktive Effekte hat, sorgt die Decarboxylierung dafür, dass die in der Pflanze enthaltenen Cannabinoide in ihre aktive Form umgewandelt werden. Dieser Artikel erklärt die wissenschaftlichen Hintergründe der Decarboxylierung, warum sie notwendig ist und wie sie korrekt durchgeführt wird.
Decarboxylierung ist ein chemischer Prozess, bei dem eine Carboxylgruppe (-COOH) aus den Cannabinoiden in Cannabis entfernt wird. Durch diesen Vorgang wird THCA (Tetrahydrocannabinolsäure) in THC (Tetrahydrocannabinol) und CBDA (Cannabidiolsäure) in CBD (Cannabidiol) umgewandelt.
Cannabinoide wie THCA und CBDA besitzen eine zusätzliche Carboxylgruppe (-COOH), die sich bei Wärme abbaut. Diese chemische Reaktion wird durch Temperatur und Zeit beschleunigt.
Die allgemeine Gleichung für die Decarboxylierung lautet:
THCA → THC + CO₂
CBDA → CBD + CO₂
Beim Erhitzen werden die Moleküle destabilisiert, wodurch Kohlendioxid (CO₂) entweicht und die aktivierte Form des Cannabinoids übrig bleibt.
Die richtige Temperatur ist entscheidend, um eine vollständige Umwandlung zu erreichen, ohne Terpene und andere wertvolle Pflanzenstoffe zu zerstören.
Cannabinoid | Optimale Temperatur | Dauer |
---|---|---|
THC (aus THCA) | 110–120°C | 30–45 Minuten |
CBD (aus CBDA) | 120–130°C | 40–50 Minuten |
CBG (aus CBGA) | 120–140°C | 45–60 Minuten |
Höhere Temperaturen können Cannabinoide abbauen und Terpene verdampfen lassen, die für das Aroma und die Wirkung des Endprodukts wichtig sind.
Diese Methode ist einfach und für die meisten Anwender praktikabel.
Anleitung:
Vorteile: Keine zusätzliche Ausrüstung erforderlich.
Nachteile: Temperatur kann schwanken, was zu Wirkstoffverlust führen kann.
Diese Methode schützt Terpene besser, da das Glas die Aromen bewahrt.
Anleitung:
Vorteile: Erhalt der Terpene, weniger Geruchsentwicklung.
Nachteile: Benötigt hitzebeständiges Glas, längere Dauer.
Hier wird heißes Wasser für eine präzise Temperaturkontrolle genutzt.
Anleitung:
Vorteile: Sehr präzise Temperaturkontrolle, Erhalt der Terpene.
Nachteile: Erfordert spezielles Equipment.
Geräte wie der Ardent Nova oder Levo II bieten eine einfache und präzise Lösung.
Anleitung:
Vorteile: Keine Überhitzung, einfache Anwendung.
Nachteile: Hoher Anschaffungspreis.
Temperaturen über 150°C zerstören wertvolle Cannabinoide und Terpene.
Sehr feines Material kann verbrennen und Wirkstoffe zerstören.
Einige Bereiche überhitzen, während andere nicht vollständig aktiviert werden.
Bei Methoden im Ofen oder Glas sollte das Material regelmäßig bewegt werden, um eine gleichmäßige Decarboxylierung zu gewährleisten.
Die Decarboxylierung ist ein essenzieller Schritt, um das volle Potenzial von Cannabis zu nutzen. Die Wahl der Methode hängt von individuellen Bedürfnissen ab. Während der Backofen die einfachste Lösung bietet, sorgen Sous-Vide oder Decarboxylatoren für eine präzisere Temperaturkontrolle.
Egal ob für Edibles, Tinkturen oder Öle – wer Cannabis effektiv nutzen will, sollte die Decarboxylierung nicht überspringen. Mit der richtigen Temperatur und Technik werden die Cannabinoide optimal aktiviert.
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