Der optimale pH-Wert für Pflanzen: Alles, was du wissen musst

Der optimale pH-Wert für Pflanzen

Warum ist der pH-Wert für Pflanzen wichtig?

Der pH-Wert des Gießwassers und des Substrats ist ein entscheidender Faktor für das Wachstum und die Gesundheit von Pflanzen. Er beeinflusst maßgeblich die Nährstoffaufnahme und kann über eine reiche Ernte oder Mangelerscheinungen entscheiden.

Pflanzen nehmen Nährstoffe nur dann optimal auf, wenn der pH-Wert im idealen Bereich liegt. Ist er zu hoch oder zu niedrig, werden essenzielle Makro- und Mikronährstoffe entweder nicht verfügbar oder in schädlichen Konzentrationen aufgenommen. Dies führt zu Wachstumsproblemen, Mangelerscheinungen oder sogar toxischen Reaktionen.

Der optimale pH-Wert für verschiedene Substrate:

  • Erde: 6,0 – 7,0
  • Hydroponik: 5,5 – 6,5
  • Kokossubstrat: 5,8 – 6,2

pH-Wert verstehen: Was bedeutet er genau?

Der pH-Wert gibt an, ob eine Lösung sauer oder basisch ist. Er wird auf einer Skala von 0 bis 14 gemessen:

  • pH 0–6,9: sauer
  • pH 7: neutral (z. B. reines Wasser)
  • pH 7,1–14: basisch/alkalisch

Je nach pH-Wert können Nährstoffe besser oder schlechter aufgenommen werden. Ein falsch eingestellter pH-Wert führt dazu, dass essenzielle Nährstoffe entweder blockiert oder übermäßig verfügbar sind, was zu Nährstoffmangel oder toxischen Reaktionen führen kann.

So misst du den pH-Wert korrekt

Der pH-Wert kann mit verschiedenen Methoden bestimmt werden:

  1. pH-Messgerät: Präziseste Methode, besonders geeignet für regelmäßige Messungen.
  2. pH-Teststreifen: Günstig, aber weniger genau.
  3. Tropftests: Gute Alternative für schnelle Kontrollen.

Wichtige Messpunkte:

  • Gießwasser vor der Bewässerung messen.
  • Auffangwasser nach dem Gießen testen, um Rückschlüsse auf den Substrat-pH zu ziehen.

Tipp: Der pH-Wert des Substrats kann durch eine Bodenanalyse ermittelt werden. Diese gibt genauere Informationen über den Zustand des Mediums.

Was passiert, wenn der pH-Wert nicht passt?

Ein zu niedriger oder zu hoher pH-Wert kann schwerwiegende Folgen für die Pflanze haben:

  • Zu sauer (pH < 5,5):

    • Blockiert Kalzium, Magnesium und Phosphor
    • Führt zu Wurzelstress
    • Erhöht das Risiko für toxische Metallanreicherungen
  • Zu alkalisch (pH > 7,5):

    • Reduziert die Aufnahme von Eisen, Zink und Mangan
    • Führt zu Chlorose (gelbe Blätter durch Eisenmangel)
    • Beeinträchtigt das Bodenleben

Langfristige Abweichungen vom idealen pH-Wert können zu Ertragsverlusten und schlechter Pflanzenqualität führen. Daher ist es wichtig, den pH-Wert regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf anzupassen.

pH-Wert regulieren: So geht’s

Falls dein pH-Wert nicht im optimalen Bereich liegt, gibt es verschiedene Methoden zur Korrektur:

pH-Wert senken (saure Anpassung)

  • Zugabe von Zitronensäure oder Essigsäure (für kurzfristige Anpassungen)
  • Schwefelsäure oder Phosphorsäure (für dauerhafte Senkungen)
  • Organische Materialien wie Torf oder Kompost

pH-Wert erhöhen (basische Anpassung)

  • Dolomitkalk oder Gartenkalk
  • Holzasche oder Kaliumbicarbonat
  • Natürliche Zugaben wie Muschelkalk

Wichtig: Änderungen immer schrittweise vornehmen und pH-Wert regelmäßig messen, um Überkorrekturen zu vermeiden.

Biologischer Anbau: Muss der pH-Wert hier kontrolliert werden?

Beim biologischen Anbau spielen Mikroorganismen eine wichtige Rolle bei der Nährstoffverfügbarkeit. Während sich das Bodenleben in gewissem Maße selbst reguliert, kann eine Überprüfung des pH-Werts sinnvoll sein, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Biologische Methoden zur pH-Regulierung:

  • Komposttee oder Wurmhumus: Stabilisiert den pH-Wert langfristig.
  • Zeolith oder Tonminerale: Binden Säuren und wirken als natürlicher pH-Puffer.
  • Regenwasser statt Leitungswasser: Hat oft einen besseren pH-Wert für Pflanzen.

Nährstoffaufnahme und pH-Wert: Was du wissen solltest

Ein optimal eingestellter pH-Wert ist entscheidend für die Aufnahme von Nährstoffen:

Nährstoff Funktion Optimaler pH-Bereich
Stickstoff (N) Fördert Wachstum & Blattmasse 6,0 – 7,0
Phosphor (P) Wurzeln & Blütenbildung 6,0 – 7,0
Kalium (K) Blütenentwicklung & Gesundheit 6,0 – 7,0
Kalzium (Ca) Zellwände & Wurzeln 6,2 – 7,0
Magnesium (Mg) Photosynthese & Blattgrün 6,0 – 7,0
Schwefel (S) Proteinbildung 6,0 – 7,0
Eisen (Fe) Chlorophyllbildung 6,0 – 6,5
Mangan (Mn) Enzymfunktionen 6,0 – 6,5
Zink (Zn) Pflanzenwachstum 5,5 – 6,5
Kupfer (Cu) Stoffwechselprozesse 5,5 – 6,5
Bor (B) Zellwachstum 5,5 – 6,5
Molybdän (Mo) Stickstofffixierung 6,0 – 7,0

Je nach Wachstumsphase kann es vorteilhaft sein, den pH-Wert innerhalb des empfohlenen Bereichs leicht zu variieren. So können verschiedene Nährstoffe besser aufgenommen werden.

Häufige Fragen zum pH-Wert für Pflanzen

Kann ich biologische pH-Korrekturprodukte bei mineralischer Düngung verwenden?

Ja, viele biologische Zusätze wie Dolomitkalk oder Kompost können auch bei mineralischer Düngung eingesetzt werden. Sie verbessern langfristig die Bodenstruktur und stabilisieren den pH-Wert.

Wie erkenne ich pH-Probleme frühzeitig?

  • Gelbe Blätter oder Chlorose → pH möglicherweise zu hoch
  • Blattverformungen oder Flecken → pH möglicherweise zu niedrig
  • Wachstumsstörungen oder geringe Erträge → pH außerhalb des optimalen Bereichs

Regelmäßige Messungen helfen, Probleme rechtzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.

Fazit: Der pH-Wert als Schlüssel zum gesunden Pflanzenwachstum

Der pH-Wert für Pflanzen ist einer der wichtigsten Faktoren für eine optimale Nährstoffaufnahme. Eine regelmäßige Kontrolle und gezielte Anpassungen können Mangelerscheinungen vorbeugen und die Pflanzenentwicklung fördern.

Ein ausgeglichener pH-Wert sorgt für kräftige, widerstandsfähige Pflanzen – und damit für gesunde Erträge.

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